Flori, der Prothesenstorch
Auf dem Gelände der Storchenstation tummeln sich derzeit dreizehn Störche. Und mitten unter ihnen der etwa sechsjährige „Flori“, der besonders viel Glück im Unglück hatte. Nachdem er in eine (verbotene) Zug- und Trittfalle geraten war, musste ihm Tierarzt Manfred Brandl sein linkes Bein amputieren.

Flori war damals im letzten Sommer mit seiner
Störchin unterwegs, um Futter für ihre Brut zu sammeln. Und dabei ist es
passiert, Flori geriet in diese Falle. Da er sich weiter um seine Brut
kümmern musste, ist er mit dieser Falle am Bein herumgeflogen!
Das muß man sich erstmal vorstellen!
Die Störchin war dann wohl so geschockt, dass sie sich auch nicht mehr um
die Brut kümmerte, sondern nur noch bei ihrem Partner war. Ein Einfangen war
zunächst unmöglich, weil Flori trotz dieses
grässlichen Dings am Bein fliegen konnte. Doch Nahrungssuche
war natürlich nicht mehr möglich, denn laufen konnte Flori nicht mehr.
Erst als Flori völlig geschwächt war, gelang es ihn einzufangen und sofort zum Tierarzt zu bringen.
Das in die Falle geratene Bein war bereits schwarz und dem Tierarzt blieb nur eines, nämlich die Amputation.
Was dann kam, war für den Storch ein echter Glücksfall.

Der Kaindorfer Tierarzt nahm nämlich Kontakt mit Karl Skergeth von der gleichnamigen Orthopädiefirma in Leibnitz auf. Und der Tierfreund erklärte sich sofort bereit, für Flori eine Prothese anzufertigen. „Wir haben im Internet nachgeschaut, ob es Ahnliches schon gibt. Das war aber nicht der Fall. Also haben wir einfach herumprobiert und schließlich eine gute Variante aus Kunstfaser zu Wege gebracht“, schilderte Skergeth.
Storchenvater Helmuth Rosenthaler kümmerte sich rührend um seinen Schützling. Hier beim Verbandwechsel:

Schon die ersten Gehversuche klappten gut und somit konnte Flori seine Voliere schon bald verlassen. Und natürlich darf der Storch ein Leben lang bei Helmut Rosentaler bleiben.

Dem Flori geht es super, er hat die Prothese sehr gut angenommen und marschiert bereits munter mit den anderen Störchen umher“, freut sich „Storchenvater“ Helmut Rosentaler aus Tillmitsch.
In der Nacht wird er in eine Voliere eingesperrt, tagsüber kann er sich frei im Garten bewegen.
