
Herberge für halb verhungerten Storch in Mariazell
Seit einigen Wochen irrte ein Weißstorch in der verschneiten Obersteiermark umher, er wurde in Niklasdorf, in Radmer und in Knittelfeld gesehen. Am Dienstag gab es ausgesprochenes Föhnwetter, das verleitete ihn zu einem Flug bis nach Mariazell.
Er ließ sich auf einem Pferdehof nieder und hatte das große Glück, bei Tierfreunden angekommen zu sein. Der Besitzer, Herr Werner Feldhammer, fütterten ihn mit Putenfleisch, da er ziemlich abgemagert wirkte. Er verständigte natürlich Herrn Rosenthaler von der Storchenstation in Tillmitsch von seinem neuen Gast und holte sich gute Ratschläge, falls es ihm gelingen würde, den Storch einzufangen.

Besitzer Werner Feldhammer, Andreas Fuchs und Frau Manuela Oberfeichtner
Am Donnerstag war es dann soweit. Da Mariazell im Schnee versinkt, wollte er sich in der Scheune wohl ein bisschen wärmen. Jetzt war der halb verhungerte Storch eingefangen, was bei allen Beteiligten eine große Erleichterung auslöste.

Da der Storch natürlich nicht auf Dauer dort bleiben konnte, war für Freitag geplant, ihn auf die Storchenstation zu übersiedeln. Herr Rosenthaler und Frau Mikesch fuhren daher im Schneegestöber ins Mürztal bis St. Marein. Da es sehr stark schneite, brachte Herr Mühlbacher (Frau Mühlbacher ist Storchenbetreuerin) mit ihrem Allradauto die beiden bis nach Seewiesen, wo bereits Herr Andreas Fuchs mit seinem Geländeauto wartete, um sie sicher über den tief verschneiten Seeberg zu bringen.

Herr Rosenthaler wurde bereits vom Besitzer des Pferdehofs „Gut Weißenbach„, Herrn Werner Feldhammer, erwartet, der ihn sofort zum Weißstorch in den Pferdestall brachte.

Mit großer Verwunderung sahen Herr Rosenthaler und Frau Mikesch den Weißstorch seelenruhig in der Pferdebox stehen. Beide konnten sich davon überzeugen, wie gut sich der Besitzer um den fast verhungerten Vogel gekümmert hatte.
Als Herr Rosenthaler sich dem Storch näherte, nahm dieser – gar nicht schüchtern – das gereichte Futter sogar an.

Und dann kam die schwierigste Aufgabe, das Einfangen und Einwickeln für den Transport.

Da Herr Rosenthaler schon einige Übung darin hat, war auch diese Aktion bald abgeschlossen und alle drei machten sich fertig für die Heimreise nach Tillmitsch.


In St. Marein angekommen wurde noch einmal Rast bei der Familie Mühlbacher gemacht, der Weißstorch versorgt und für die weitere Reise wieder gut eingepackt.


Der Weißstorch wird jetzt in den nächsten Wochen vom Herrn Rosenthaler liebevoll aufgepäppelt.
Dass der Irrflug dieses Storches gut ausgegangen ist, verdanken wir nur den Tierfreunden vom Pferdehof „Gut Weißenbach“. Sie haben richtig gehandelt, nämlich dem hungrigen Weißstorch sofort Futter angeboten, damit er nicht weiter fliegt. Bei diesem kalten Winterwetter hätte der Weißstorch sicher nicht mehr lange überlebt.

Wir möchten uns daher recht herzlich für Ihre Hilfe beim Einfangen und auch beim Transport bedanken!

