
Ruhe in Frieden, Zwari
Schon im März kam der erste Notfall auf die Storchenstation. Ein Storch aus Zwaring wurde auf einem Feld gefunden. Er hatte keine äußeren Verletzungen, also vermutete man eine Vergiftung oder eine neurologische Schädigung.
Da Zwari, wie sie fortan hieß, nicht stehen konnte, baute der Storchenvater ein Gestell für sie. Ihr Zustand verbesserte sich allmählich. Von apathisch über wehrhaft bis zur Bereitschaft, sich pflegen & hegen zu lassen.
Einige Wochen später war jedoch noch keine Besserung zu sehen, also entschied man sich, eine Intensiv-Therapie zu starten. Sie bekam ein neues Gestell, in dem sie besser stehen und sich besser bewegen konnte und es wurde ein Geschirr entwickelt, mit welchen man sie beim Gehen unterstützen konnte. So wurde sie alle 1 – 2 Stunden ausgeführt.
Die ersten Tage schien es besser zu werden. Sie war motiviert und lief streckenweise alleine. Nur das Stehen klappte einfach nicht. Auch ließ sie sich nach wie vor füttern und Wasser musste ihr stets mit der Spritze verabreicht werden, da sie eine Scheu vor Wasser hatte. Was wurde nicht alles versucht. CBD, Vitamine, TK, …
Als die Entwicklung stagnierte, wurde sie nochmals gründlichst untersucht, um alles auszuschließen. Schließlich musste man sich eingestehen, dass Zwari für immer ein Intensiv-Pflegefall bleiben würde und es nur mehr eine Qual für den Storch und auch den Pfleger sein würde.
Die Entscheidung, sie gehen zu lassen, fiel uns allen sehr schwer und es brach uns das Herz, diesen besonderen Storch gehen zu lassen. Leider sind aber auch uns Grenzen gesetzt und wir möchten kein Tier leiden sehen.
Zwari wurde am Dienstag erlöst und darf nun frei fliegen!
Wir werden sie stets in unserem Herzen tragen!

