Neues aus dem Turmfalken Kindergarten & Infos für Notfälle

Ende Mai wurde der erste Turmfalke – ein Terzel mit Flügelverletzung – in der Storchenstation aufgenommen. Dazu kam noch ein Weibchen, dass Probleme mit den Gelenken hat. Weiters wurden noch 5 Nestlinge aus Straß und zwei aus Halbenrain sowie jeweils ein Ästling aus Leibnitz, Lebring, Gamlitz und Lieboch aufgenommen, die Betreuung verlangten:


Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Tierfreunde, die nicht weggesehen sondern gehandelt haben!


Nun sind die ersten bereit für die Auswilderung…

Wir möchten anmerken, dass nicht jeder Turmfalke Hilfe benötigt!

Bevor man ein Jungtier aus seiner gewohnten Umgebung reißt, muß man genau abklären, ob es nicht doch von den Elterntieren versorgt wird und ob tatsächlich Gefahr in Verzug ist.

Auch streunende Katzen sind nicht zwangsläufig ein Problem, wenn man die Möglichkeit hat, den jungen, noch etwas ungeübten Turmfalken erhöht, außer Reichweite von Stubentigern, zu platzieren.

Gerne können Sie uns kontaktieren, wenn Sie unsicher sind, ob und wie Sie handeln sollten. Wichtiger ist jedoch das Beobachten über einen längeren Zeitraum als das schnelle Handeln. Außer der Falke ist eindeutig verletzt oder geschwächt.


Sollte tatsächlich ein Notfall eintreten:
Ein paar Erste-Hilfe-Tipps

Turmfalken können wie alle Vögel mit der Hand angefasst werden.
Im Gegensatz zu Rehkitzen, Wildkaninchen & Co nimmt die Mutter sie wieder an. Vorsicht ist geboten beim Schnabel und den Krallen. Sie sind Greifvögel und wehren sich. Ein Handtuch oder Handschuhe sind für das Einfangen von Vorteil.

Turmfalken ausschließlich in einem Karton mit Löchern transportieren
bzw. an einem ruhigen, schattigen Ort verwahren. Gitterboxen & Co können das sensible Gefieder verletzen. Wenn vorübergehend nur ein Tuch o. ä. zur Hand ist: Vorsichtig den Kopf abdecken, damit der Falke zur Ruhe kommt.

Turmfalken sind Carnivore.
Sie ernähren sich von Mäusen, Insekten, Käfer & Würmer. Katzenfutter & rohes Fleisch aus der Industrie sollte nicht angeboten werden. Wasser kann angeboten werden, allerdings sollte es in keinster Weise direkt in den Schnabel verabreicht werden (Erstickungsgefahr!)

Turmfalken sind sehr sozial.
Sie benötigen die Gesellschaft von Artgenossen und sind auch über die Familie hinaus verträglich. Ein Jungtier mit der Hand aufzuziehen führt zu Fehlprägungen und das Tier kann nur mehr schwer ausgewildert werden. Der Kontakt zu Menschen sollte auf das Notwendigste beschränkt sein.

Kontaktieren Sie uns nach Erstversorgung,
damit der Turmfalke in professionelle Hände kommt, wo er mit Artgenossen vergesellschaftet und ausgewildert werden kann.